aktuelles

bilder

texte

interpretationen

dokumentation

links

kontakt

Irrealität - Eine Realitätsebene im Handeln und in der Kunst
Referat im Rahmen der Innsbrucker Gespräche über Ästhetik 2011
Leander Kaiser, Wien, September / Oktober 2011
pages: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
12 | 13 |
 

 

Neo Rauch, Bergfest, 2010

Neo Rauch,
Bergfest, 2010

Die Arbeit des Malers bestand darin, die Gesichter der Stars, einzelne Figuren und Szenen so miteinander zu kombinieren, dass man den Plot zwar nicht durchschauen, aber das Versprechen einer spannenden, schönen oder lustigen Geschichte Schaulust und Neugier wecken konnte. Auch die Farbgebung der neueren Bilder Neo Rauchs hat etwas von Kino, von älteren Filmen, die in Schwarzweiß gedreht und dann erst von Hand koloriert worden sind. Dabei wurden die Grauwerte, die die Grundlage bilden mit Braun-, Violett-, Ocker-, und Blautönen übergangen, denen dann starke Farben wie gelb, rot und grün in den Hauptfiguren und handlungsrelevanten Requisiten entgegengesetzt wurden. Filmisch scheint mir auch die Rezeptionsweise, die seine großen Kompositionen dem Betrachter abverlangen. Sie sind schlecht auf einen Blick überschaubar, die Einheit der Anschauung wird bewusst immer wieder gestört, und der Betrachter auf eine Zeitreise durch die verschiedenen Bildteile geschickt.

Neo Rauchs Bilddramaturgie mischt Elemente verschiedener historischer Zeiten, er evoziert Erinnerungen an die Französische Revolution und die deutsche Romantik, an den Kommunismus und das Leben in der DDR, manches ist auch irgendwie von heute, und dann gibt es noch futuristische oder vielleicht auch esoterische Elemente, die in den Bildern herum schweben.

 
<<< / >>>