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interpretationen |
Antworten auf Ellens Fragen |
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LK: Die „Neue Figuration“ – also Leute wie Adami, Antes, Arroyo usw. – war
für mich auf der Akademie eine Ermutigung: da gibt es irgendwo
Gleichgesinnte, die die menschlichen Angelegenheiten der Gegenwart in die
Malerei bringen wollen. Sie sind alle an abstrusen Stilisierungen und ihren
Manierismen gescheitert. Eine Parallele dazu waren in Österreich die „Wirklichkeiten“, ein Label, unter dem Otto Breicha diese Künstler promotet
hat. Mit Zeppel war ich zeitweise befreundet, mit Ringel gut bekannt. Peter
Pongratz war der Assistent von Max Weiler. Ringel und Pongratz haben mich
zu ein paar Versuchen in ihre Richtung angeregt, das war eine Sackgasse.
Wolfgang Herzig ist mir als Maler am nächsten, er hat in den Siebzigerjahren
eine hohe Malkultur entwickelt, zu der seine Wiener Bassena-Thematik in
einer grotesken Spannung stand. Die „pittura colta“, als ihr Hauptvertreter
gilt Carlo Maria Mariani, habe ich im Kreis um die von Arnaldo Romani Brizzi
geleitete Galerie „Il Polittico“ kennengelernt, ich habe dort eine Ausstellung
mit österreichischen Künstlern initiiert (Stöbe, Mölk, Alicia Sancha und mir)
und dann auch noch eine große Ausstellung mit dem gesamten Programm der
Galerie im Palais Porcia in Wien. Die interessanteste Künstlerin aus diesem
Kreis ist für mich Paola Gandolfi, die sich allerdings von den
anachronistischen Tendenzen – sie wollten die gute alte Malerei des 19.
Jahrhunderts wieder aufleben lassen wie der spätere De Chirico – am
weitesten entfernt hat. |
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