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Antworten auf Ellens Fragen
Im Rahmen Ihrer Magisterarbeit "Zur Interpretation des malerischen Werks von Leander Kaiser in der Zeit von 1988 bis 2011 anhand ausgewählter Bildbeispiele" legte Ellen Tiefenbacher Kaiser eine Reihe von Fragen vor, die diesen veranlassten, seine gegenwärtige künstlerische Position zu formulieren.
Wien, im Jänner 2013
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LK: Ich glaube, das habe ich schon gesagt. Der Fall, der anhand von „Greifen nach unten“ im Belvedere Katalog besprochen wird, ist die große Geste. Das berühmteste Beispiel ist der Christus Michelangelos auf dem Jüngsten Gericht in der Sixtina. Oswald Oberhuber hat einmal gesagt, dass die große Geste kein Gegenstand des bildnerischen Denkens sei. Überhaupt besteht die Moderne
des 20. Jahrhunderts, wenn man sie als konsequente Entwicklung von Cézanne über den Kubismus und die Abstraktion zum Minimalismus und zur Konzeptkunst interpretiert, aus einem Haufen von Verboten und von Sachen, die man zu vermeiden hat. Am Ende steht das „reine Objekt“ und die „Idee als solche“, eine Sackgasse. Das ist jetzt Vergangenheit. Um zurückzukommen: Die große Geste beherrscht, bestimmt die Gliederung des Raumes, die kleinen Gesten stehen bei mir ja oft der Macht des Raumes, der Strukturen etwas hilflos gegenüber. Das ist ein realistischer Zug.

ET: Das Triptychon „Die Überlebenden“ ist das letzte Werk, über das ich in meiner Arbeit schreibe. Wie lange haben Sie an dem Ölbild gearbeitet?

LK: An den „Überlebenden“ habe ich vier Jahre immer wieder gearbeitet. Ich schätze, dass ich insgesamt etwas mehr als ein halbes Jahr auf sie verwendet habe.

ET: Wenn Sie näher auf das Werk eingehen, und Bezug auf die frühere, etwas kleinere Fassung „Garten der Lüste I – BESLAN“ nehmen, inwiefern haben sie sich weiterentwickelt? Schließt das Triptychon „Die Überlebenden“ für Sie eine Ihrer Schaffensperiode ab?

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