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Wanderausstellung zur Weltlage
Rede anläßlich der Eröffnung der Ausstellung
Tiere in der Kirche und andere Tiere
Prof. Dr. Gerhard Larcher, Stift Fiecht/Tirol, 25. Oktober 2005
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Herr Prälat, meine Damen und Herren! Lieber Herr Kaiser, lieber Herr Lierschof!

Ohne Symmetrien und Parallelen zwischen den beiden Künstlern dieser Ausstellung forcieren zu wollen: zwei Quer-denker und Quer-maler vom Formate Leander Kaisers und Günter Lierschofs hier zusammen ausgestellt zu sehen, macht wirklich aufmerksam, neugierig und gibt zu denken. Denn beide stehen in einem fruchtbaren Künstlerdialog auf mehreren Ebenen – unter sich, mit der Tradition und mit dem Publikum.

Beide sind nämlich Philosophen-Künstler, politische Künstler und doch durch und durch sinnliche Maler; als solche politisch-philosophische Querdenker und -künstler (Kaiser hat über Hegels Ästhetik geschrieben, Lierschof war Dozent an der Freien Kunstschule Hamburg) waren beide involviert in das gesellschaftspolitisch kulturelle Engagement, besonders des historischen 68er Jahres und der Zeit danach ..., was insgesamt in einem starken zivilisationskritischen Zug bei beiden nachwirkt.

Auch sonst verbindet biographisch die fast Gleichaltrigen manches: Beide sind Tiroler mit starkem Außenbezug; ehr curriculum vitae ist intensiv mit Deutschland – (Studium Lierschofs bei B. Brock, H. Becher, J. Beuys) bzw. Wien verbunden (Studium Kaisers bei M. Weiler). Beide zeigen, dass Nähe und Distanz zu Tirol (wo sie schon mehrfach ausgestellt haben) – durchaus einen kreativen Schaffensraum ermöglicht!

Und vor allem verbindet beide zeitgeistkritisch der leidenschaftliche Einsatz für Kunst als Malerei gegen den Strich der Zeit, der schnellen Medienkunst und des beliebten Cross Over; obwohl durchaus begabt mit dem diskursiven und kämpferischen Wort, dringen beide auf die Unersetzbarkeit malerischer Bildsprache, und zwar Narratives, Figuratives einschließend ...