Boat people Afrika, die Meerkatze und Aids, Geiseln und Probleme der Gegenwärtigen Welt, eingebettet in eine mediterrane Landschaft. Ist es zynisch, ironisch? Vermeintlich als Gaukler interpretiert, hängt das Leben dieser Menschen an einem dünnen Faden, selbst dann, wenn sie wieder Land erreichen. Wir schotten uns ab, bauen uns dort, wo diese Menschen ankommen, Hotelburgen mit hohen Zäunen, an der Küste Italiens, dort wo wir unsere Urlaube verbringen, spielen sich ein paar Meter daneben dramatische Lebensentscheidungen ab – nur ja nicht konfrontiert werden und weiter glauben, auch außerhalb der Magic Life Clubs wäre alles so wie drinnen. Wie lange noch?
Kunst ist nach Leonardo in erster Linie eine „cosa mentale“ und keine Frage der Abbildung, der Harmonie von Formen und Farben in der Befolgung einer absoluten bildnerischen Ordnung. Diese in erster Linie geistige und nicht ästhetische Kunstvorstellung verfolgt der Philosoph und Maler Leander Kaiser. Doch möchte ich abschließend noch einmal zurück kommen auf F. Nietzsche und die Frage nochmals stellen: Wie weit reicht denn nun die Kunst ins Innere der Welt?
2002 konfrontierte Heinrich Heil den Maler Markus Lüpertz mit dem Satz Nietzsches. Seine Antwort:
Die Kunst ist das Innere der Welt, sie ist es in besonderer Weise, dass sie im Geheimnisvollen ihren Ursprung hat und von dort ihren Impuls empfängt. Und für den Betrachter, denjenigen der aufnimmt gilt, dass die Kunst einen Weg ins Innere der Welt öffnet – oder um es profan auszudrücken: die Kunst schafft Bilder für das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Ganz wonach Goethes Faust so unruhig strebsam begehrt und doch so kläglich in seinen wissenschaftlichen und religiösen Bemühungen scheitert, weil er eines mit Gewissheit nicht ist – Künstler. (...) Die Kunst macht uns die Welt überhaupt erst sichtbar und das ist das Verführerische an ihr und der springende Punkt ihrer Präsenz und die Malerei ist einer der wenigen großartigen Pole, an denen sich das Begreifen des Lebens aufhält. (7)
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