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Verena Krieger über Leander Kaiser
Rede zur Eröffnung der Ausstellung Leander Kaiser, Geste und Kuonstrukt, in der Galerie Michitsch
Verena Krieger, Wien, 17. November 2009
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Allen diesen Bildern, den Landschafts- und den Figurenbildern, den kleinen und den großformatigen, ist bei allen Unterschieden eines gemeinsam: sie sind in einem ständigen Wechselspiel von Nah- und Fernansicht entstanden. Der Maler tritt während des Malprozesses ständig zurück, sucht die weite Perspektive, rekurriert wieder zur Detail-Gestaltung der Oberfläche und sucht wieder Abstand. Diesen ständigen Perspektivwechsel können wir als Betrachter/innen sehr gut nachvollziehen. Die Bilder funktionieren nicht nur aus beiden Perspektiven, sie wirken jeweils ganz anders, aber in jedem Fall intensiv. Aus der Nähe kommt vor allem der trockene Farbauftrag, das bewusste Vermeiden aller Glanzeffekte zum Tragen, der  vielschichtige Farbaufbau, bei dem die oberen Schichten häufig leicht aufgeraut und aufgerissen sind und komplementäre Farbgründe durchscheinen lassen.  Aus der Fernsicht hingegen entfalten die austarierten Kompositionen ihre ganze melancholisch-schwebende Leichtigkeit.

Diese Bilder sind zum Sehen da, nicht zum Hören, deshalb schließe ich jetzt und wünsche Ihnen gute Seh-Begegnungen mit den Gemälden.

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