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Das Licht des Gegenwärtigen
Bemerkungen zu einigen Bildern von Leander Kaiser
Carla Babini, Wien 2008, Übersetzung Leander Kaiser
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deutsch / italiano

Meine Begegnung mit Leander Kaiser kann nicht von Piero della Francesca absehen. Da ich bei diesem österreichischen Maler der Gegenwart Themen und Gefühle wiederentdeckt habe, die in meiner Erinnerung mit Piero della Francesca eng verbunden sind, mit einem Künstler, der in beispielhafter oder vielleicht einzigartiger Weise eine unwiederholbare Periode der italienischen Malerei repräsentiert.

An erster Stelle denke ich speziell an die Darstellung und an die „malerische Interpretation“des Lichts. Ein Licht, das bei Piero durchaus plausibel, doch nicht real, nicht physisch, sondern ein geistiges Licht und zugleich vollkommen mit den Absichten der Bilderzählung im Einklang ist. Dadurch erreicht Piero eine außerordentlich poetische Darstellungsweise: in der Welt seiner Malerei steht endlich der Mensch im Mittelpunkt der Geschichte, als Zeuge und gleichzeitig Hüter der Gesetze, die den Raum regieren.
Darin übertrifft er seine Lehrmeister und Zeitgenossen und schafft eine tiefere Verbindung zwischen der Malerei Italiens und Nordeuropas. Und gerade sein besonderes Gefühl für das Licht verbindet die flämische Kunst mit der unseres italienischen Humanismus zu einer Einheit.

Zwei Männer am Seil
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