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Postmoderner Faschismus – Postmoderne Künstler Leander Kaiser, Wien, April 2010 pages: 1 | 2| 3 | 4 | |
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Postmodern ist ein historischer Ort, dessen Bewohner nicht genau wissen, wo sie sich befinden. Man müsste darüber zuviel gleichzeitig sagen und könnte es nicht auseinanderlegen. Dieses „Nach der Moderne“ tauchte Ende der 70er Jahre in der Architekturdiskussion auf und meinte die Abkehr von den Dogmen der klassischen Moderne und vom Funktionalismus des „Internationalen Stils“. Seit dem Zusammenbruch der staatssozialistischen Diktaturen Ende der 80er Jahre wurde Postmoderne allgemein üblich zur Bezeichnung der Zeit, in der wir leben. Nehmen wir die Sache für jetzt einfach beim Wort: Postmoderne ist eine Nicht-mehr-Moderne und doch zugleich eine Moderne. Der postmoderne Künstler mag zwar nicht ganz auf die Attitude der Avantgarde und die irrationale Prärogative des Genies verzichten, aber er weiß im Grunde sehr wohl, dass nach ihm andere mit derselben Attitude kommen werden, und dass der Titel des Genies von der PR-Abteilung des Kunstbetriebs vergeben wird. Wenn er sich an die Peripherie des Kunstbegriffs begibt, zielt er nicht auf die Veränderung der Welt, sondern auf die Zentren des Kunstmarkts. |
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